
Der 27-jährige Noori arbeitete für die Regionalregierung der Provinz Farah und moderierte zwei Programme bei Radio Neshat. Er fuhr mit Familienmitgliedern und ca. 30 anderen Passagieren in einem Bus, der an einer Taliban-Straßensperre durchsucht wurde.Nach der Durchsuchung des Buses wurde Noori von seiner Familie getrennt und erschossen.
„Er wurde getötet, nachdem er überprüft und dann zur Seite geschoben wurde“, sagte ein Zeuge. Es entstand der Eindruck, die Taliban hätten Noori erwartet. Sie verkündeten später in einer formellen Erklärung, die Hinrichtung eines feindlichen Offiziers während einer Kontrolle. Der Sprecher der Taliban, Zabihullah Mujahid, sagte, Noori sei getötet worden, weil er für die von den USA unterstützte Kabul-Regierung gearbeitet habe. Er fügte hinzu, die Taliban hätten weiterhin 13 regierungsnahe Milizionäre, die sich im Bus befanden, als mutmaßliche Spione ergriffen. Noori hatte Psychologie an der Universität von Kabul studiert. Seit 2016 war er Redakteur des Radio-Neshat-Programms „Psychologie des grünen Lebens“ und veranstaltete im letzten Jahr auch das Programm „Freitagabend“ zu sozialen Themen.Vor wenigen Wochen schrieb Noori auf seiner Facebook-Seite:
„Sehr geehrter Herr Präsident, die Provinz Farah ist nicht mehr in der Lage, Friedhöfe für unsere Jugend zu errichten. Wir würden uns bedanken, wenn Sie uns Land für Friedhöfe zur Verfügung stellen, um 20 Menschen auf einmal zu begraben.“
Amnesty International Südasien twitterte: „Amnesty ist entsetzt über den Mord an Javid Noori, einem Journalisten aus der afghanischen Provinz Farah, der von den Taliban festgenommen und erschossen wurde.” Mit mindestens 15 in Ausübung ihres Dienstes ermordeten Journalisten, war Afghanistan im Jahr 2018 trauriger Spitzenreiter.
„Die Tötungen müssen aufhören, sie sollten ihre Arbeit frei und ohne Angst ausführen können.“ so Amnesty weiter.
„Diese Hinrichtung ist die erste Tötung eines Journalisten im Jahr 2019, der von Reporter ohne Grenzen registriert wurde“, sagte Reza Moini, der Leiter des RSF-Referats Afghanistan-Iran. „Es ist dringend notwendig, solche Praktiken zu beenden. Wir appellieren an die internationale Gemeinschaft, die Taliban zu verpflichten, die Grundverträge des humanitären Völkerrechts einzuhalten, angefangen mit den Genfer Konventionen. “
Quellen: Ariana news, Reuters, Reporters without Borders (RSF), Amnesty International Südasien
Künstler: Steff Murschetz
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