Jiang Yefei, * 1968 VR China, seit 2015 in chinesischer Haft

jiang yefei ist ein Journalist und Cartoonist aus der VR China und Taiwan. Er wurde 2015 in der VR China verhaftet

Jiang Yefei, * 1968 VR China, seit 2015 in chinesischer Haft

Jiang Yefei ist ein chinesischer Journalist, Künstler und Aktivist, der hauptsächlich politische Karikaturen zeichnet. Er ist dafür bekannt, dass er eine Reihe von Cartoons veröffentlichte, die chinesische Politiker persiflierten – auf der in den USA ansässigen Website BOXUN.

Auf einer seiner Werke ist Chinas KP-Chef und Staatspräsident Xi Jinping abgebildet, vor einem Käfig stehend, in dem der Tiger der Korruption gefangen steckt. Hinter Xi jedoch ist ein eigener Tigerschwanz zu sehen.

Eine andere Karikatur bezieht sich auf Xi Jinpings Politik, von der die Reichen und Mächtigen profitieren, während die Armen nichts vom Wohlstand erhalten. 2008 prangerte Jiang Yefei die Vorgehensweise der Behörden im Zusammenhang mit dem Erdbeben 2008 in Sichuan an, das fast 70 000 Todesopfer forderte.

Im selben Jahr wurde er zweimal von der Polizei festgenommen. Anschließend floh er nach Thailand, von wo aus er weiter die Pekinger Führung karikierte. 

Chinas Behörden verwarnten ihn immer wieder, indem sie versuchten, auf Mitglieder seiner Familie Einfluss zu üben:

Yiang Yefeis Ehefrau Chu berichtet in 2015 dem CPJ (Commitee to Project Journalists), daß, als die Karikaturen ihres Mannes bei der Bevölkerung immer beliebter wurden, sie und Jiang mehrere anonyme Anrufe aus China erhielten. Darin wurde Jiang aufgefordert, mit seinen politischen Karikaturen aufzuhören. Auch Jiangs Bruder wurde von den chinesischen Behörden unter Druck gesetzt und aufgefordert, seinen Bruder Yiang Yefei zum Beenden seiner politischen Arbeit zu drängen. 

Als Yiang Yefei 2015 dem chinesischen Menschenrechtsaktivist Dong Guanping zur Flucht von China nach Thailand helfen wollte, wurden er und Dong von der thailändischen Polizei gefasst und inhaftiert. Dong war zuvor 10 Monate in einem chinesischen Gefängnis inhaftiert gewesen. Ihm wurde die Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 vorgeworfen.

Thailands Grenzbeamte nahmen beide Chinesen wegen Verstoßes gegen die Einwanderungsgesetze fest. Über ein Täuschungsmanöver gelang es Chinas Polizei, beide Männer nach Ende ihrer Strafe in die VR China zurückzuholen.

Am 13. November 2015 wurden sie dort wegen „illegalen Grenzübertritts“ eingesperrt.

Obwohl der Flüchtlings-UN-Hochkommissar sowohl Yiang als auch Dong als Flüchtlinge anerkannt hatte, schob die thailändischen Regierung die Beiden nach China ab. Dies stellt einen Verstoß gegen das Völkerrecht dar.

Jiang Yefei erschien im November 2015 im staatlichen Sender CHINESE CENTRAL TELEVISION. Er zeigte sichtbare Anzeichen von körperlicher Misshandlung und gestand, den von den chinesischen Behörden ihm zur Last gelegten Vorwurf des „Menschenhandels“, berichtete Reporter ohne Grenzen Ostasien.

Im Juli 2018 erhielt der damalige 50-Jährige Yiang Yeifei wegen „Anstiftung zur Untergrabung der Staatsmacht“ und „illegalen Grenzübertritts“ eine Haft von sechs Jahren und sechs Monaten. 

Jiangs Ehefrau Chu berichtet, er habe Berufung eingelegt. Auf Nachfrage des Komitees zum Schutz von Journalisten im September 2018 hieß es im „Büro für öffentliche Sicherheit“ in Chongqing jedoch, dass über eine Wiederaufnahme des Falles nichts bekannt sei.

2019 teilte Chu dem CPJ mit, dass ihr Mann im Gefängnis misshandelt worden sei und dadurch sein linkes Augenlicht verloren habe.

Als das CPJ 2020 erneut Kontakt zu seiner Ehefrau Chu aufnehmen wollte, antwortete sie nicht mehr.

Quellen:

www.cpj.org

www.welt.de

www.amnesty.de

www.hongkongfp.com

Künstlerin: Karin Herr