João Fernando Chamusse, * Mosambik, ermordet 2023
Chamusse war Miteigentümer und Herausgeber der privaten Online-Tageszeitung PONTO POR PONTO. Dort berichtete er über mutmaßliche Korruption und lokale Politik. Auch verfasste er in Sendungen des privaten Fernsehsenders TV SUCESSO kritische Kommentare zur Arbeit der Regierung.
Chamusse war Mitbegründer der Wochenzeitung CANAL DE MOCAMBIQUE und arbeitete als Reporter für die Zeitung MEDIAFAX. Dessen Herausgeber war der Journalist Carlos Cardoso, der im Jahr 2000 wegen seiner journalistischen Tätigkeit ermordet wurde.
João Fernando Chamusse lebte in Maputo. Er wurde am Morgen des 14. Dezember 2023 von Nachbarn tot aufgefunden. Sie hatten ihn in der Nacht um Hilfe rufen hörten. Chamusse hatte eine Kopfwunde, und auf dem Boden wurden eine Machete und eine Gartenhacke gefunden.
Die mosambikanische Sektion des Media Institute of Southern Africa (MISA), einer regionalen Organisation für Pressefreiheit, verurteilte die Ermordung. Anrufe und Nachrichten von CPJ an Bernardino Rafael, den Generalkommandanten der Polizei, blieben unbeantwortet.
„Amnesty International verurteilt die bedauerliche Ermordung von João Fernando Chamusse, die inmitten einer beunruhigenden Welle von Todesdrohungen, Einschüchterungen und Schikanen gegen Journalisten in Mosambik stattfindet, die darauf abzielt, abweichende Meinungen im Vorfeld der Parlamentswahlen im nächsten Jahr (2024) zum Schweigen zu bringen.“ sagte Khanyo Farisé, stellvertretender Regionaldirektor für Ost- und Südafrika bei Amnesty International. Zu den Hintergründen schreibt amnesty international weiter: „Journalist*innen in Mosambik sind vor, während und nach Wahlen regelmäßig Einschüchterungen, Belästigungen, Morddrohungen, Gewalt und sogar Tötungen ausgesetzt. Am 11. Oktober 2023 fanden in dem Land Kommunalwahlen statt, für 2024 sind Parlamentswahlen angesetzt. João Fernando Chamusse war Herausgeber der Zeitung PONTO POR PONTO und Kommentator beim Fernsehsender TV SUCESSO, der zunehmend Einschüchterungen ausgesetzt war. Dessen Geschäftsführer Gabriel Júnior erhielt kürzlich Morddrohungen. Am 24. November, dem Tag, an dem das Verfassungsgericht die Ergebnisse der Kommunalwahlen bestätigte, stand ein gepanzertes Polizeifahrzeug vor dem Eingang des Fernsehsenders TV SUCESSO. Amnesty International dokumentierte während der Wahlen 2019 in Mosambik erhebliche Menschenrechtsverletzungen gegen Menschenrechtsverteidiger, Aktivisten und Journalisten.“
Ein weiterer mosambikanischer Journalist, Paulo Machavo, war im Jahr 2015 getötet worden. Es ist aber immer noch nicht geklärt worden, ob sein Tod mit seiner Arbeit in Zusammenhang stand.
Quellen: CPJ, FIDH (International Federation for Human Rights), amnesty international
Text: Susanne Köhler, Mai 2025
Künstlerin: Ernestine Kuger-Hoberg
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