Mardonio Mejia Mendoza, *1958 Kolumbien, ermordet in Kolumbien 2024

Mardonio mejia mendoza war ein Journalist aus Kolumbien. Er wurde 2024 ermordet.

Mardonio Mejia Mendoza, *1958 Kolumbien, ermordet in Kolumbien 2024

Mardonio Mejia Mendoza war Gründer und Direktor der unabhängigen Radiostation SONORA EXTÉREO in San Pedro im Departement Sucre im Norden Kolumbiens. Sucre ist ein Departement mit steigender Kriminalitätsrate. Banden- und Drogenkriminalität nahmen in den 12 Monaten vor Mejia Mendozas Tod zu, die Mordrate stieg auf einen Mord pro Tag.

Mejia war Redakteur einer täglichen Radiosendung, die über Verbrechen und die Justiz in San Pedro berichtete. Seine Kritik an der öffentlichen Verwaltung wegen Missmanagements und Verschwendung, die er direkt und mit deutlichen Worten verbreitete, trug ihm wütende Anrufe der so Bloßgestellten ein – aber keine direkten Drohungen. Neben seiner Arbeit als Journalist war er auch mit Leidenschaft Rinderzüchter und arbeitete nebenher als Auktionator bei der Versteigerung von Rindern. Im Zuge dieser Arbeit versuchten Unbekannte immer wieder, ihn zu erpressen. Er verweigerte aber jedes Mal die Zahlung.  

Auch am 24. Januar 2024 war er auf einer Rinderauktion in San Pedro. Von einer Sicherheitskamera wurde aufgenommen, wie er nach Hause kommt. Kurz darauf fährt ein Motorrad mit zwei Personen vor, eine Person steigt ab, geht ins Haus und kommt gleich darauf wieder zum Vorschein. Das Motorrad fährt wieder ab. Mejia wurde kurze Zeit später im Hausflur tot aufgefunden – von zwei Kopfschüssen getötet. Einige Stunden später wurde einer der mutmaßlichen Täter in San Pedro verhaftet.

Mit Mejias Tod verstummte der Sender SONORA EXTÉREO 94,3 FM. Die Bewohner von San Pedro haben die Stimme verloren, die über sie und für sie berichtete. Mejia Mendozas Radio war eine Stimme für die Landarbeiter:innen, für diejenigen, die weder lesen und schreiben können.

Der 66-jährige Radiomann war der erste Journalist, der im Jahr 2024 in Kolumbien ermordet wurde.

Quelle:

Künstlerin: Monika Meyer