Nazım Daştan, *Türkei, ermordet 2024 Syrien / Rojava
Nazim Dastan stammt aus dem Gebiet Nordkurdistan in der Türkei.
Anfänglich studierte er Filmwissenschaften und wollte eigentlich kein Journalist werden, berichtete dann aber anlässlich der damaligen Konflikte mit der Türkei über die Angriffe auf die Kurden. Er arbeitete seit 2010 als Korrespondent in Nord-und Ostsyrien, zum Beispiel für die Nachrichtenagentur DICLE und die ANF.
Mehr als 30 der DICLE- Mitarbeiter:innen „… wurden von 2010 bis 2012 festgenommen. Eigentlich habe ich auch nie eine richtige Ausbildung bekommen. Ich hatte eine gewisse Neigung zur Kamera wegen meines Studiums. Ich habe gelernt, Nachrichten zu schreiben, indem ich sie einfach geschrieben habe. Learning by doing also. Ein paar Freunde haben mich dabei natürlich unterstützt, vor allem die Redakteur:innen in der Agentur.“ beschrieb er seinen Berufseinstieg als Journalist in einem Interview 2018. Und weiter:
„Ich wurde in Polizeigewahrsam genommen, es wurde ein Verfahren gegen mich eröffnet, meine technische Ausrüstung wurde beschlagnahmt. Der Prozess gegen mich geht immer noch weiter, auch wenn ich ihn in der letzten Zeit nicht wirklich verfolgen konnte, wegen dem Krieg [gegen Afrin]. Ich saß zudem ein Jahr im Gefängnis. Wegen der Nachrichten, die ich über Afrin, Kobane, die Massaker des IS und so gemacht hatte. Das wurde als Vergehen in meine Gerichtsakten aufgenommen.“ (Mehr aus dem Interview siehe unten)
Im Jahr 2018 war der Kanton Afrin in die Hände der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Söldner gefallen. Daştan hatte die gesamten 58 Tage der Belagerung Afrins vor Ort für kurdische Medien berichtet. Dann konnte er mit Glück aus der Stadt Afrin entkommen, bevor sich der Belagerungsring um sie geschlossen hatte.
Im Dezember 2024 hielt sich Nazim Dastan in der „Autonomen Administration Nord- und Ostsyrien“ auf, besser bekannt als Rojava, ein de facto autonomes Gebiet in der gleichnamigen Region im Nordosten von Syrien. Dieses Selbstverwaltungsgebiet entstand ab 2012 infolge der Geschehnisse des Syrischen Bürgerkriegs.
Am 19. Dezember 2024 war Nazim Dastan zusammen mit der Kollegin Cihan Bilgin (Korrespondentin der Nachrichtenagentur ANHA) am Tişrîn-Staudamm / Rojava und verfolgten die seit dem 8. Dezember 2024 andauernden Kämpfe am Staudamm und der Qereqozaq-Brücke. Dort versuchten protürkische Söldner der SNA (Syrischen Nationalarmee) mit türkischer Luftunterstützung den Euphrat zu überqueren, um dann die Stadt Kobanê / Rojava anzugreifen.
Sie waren auf dem Rückweg von einer Reportage über das Kampfgeschehen, als eine türkische Kampfdrohne um 15.20 Uhr Ortszeit ihr Fahrzeug attackierte. Das Auto war als Pressefahrzeug gekennzeichnet. Beide Journalisten waren sofort tot, der Fahrer Ezîz Hec Bozan wurde verletzt.
Tausende Menschen reisten aus nahezu allen Regionen der Autonomiegebiete nach Qamişlo, um Daştan und Bilgin sowie gefallenen kurdischen Kämpfer:innen die letzte Ehre zu erweisen. Kolleg:innen trugen die Särge der beiden auf ihren Schultern. Der Journalist Ekrem Berekat, der zusammen mit Cihan Bilgin für die Nachrichtenagentur ANHA arbeitete, sprach im Namen des Verbands freier Medien (YRA). Er beschrieb seine ermordeten Kolleg:innen als „mutige Verfechter:innen der Wahrheit“, die ihr Leben ließen beim Versuch, der Welt die Wahrheit zu zeigen über den Krieg in Nord- und Ostsyrien.
„Unsere Aufgabe ist es nun, dort weiter zu schreiben, wo Nazım und Cihan aufhören mussten.“
Nazım Daştan und Cihan Bilgin sollten nach Nordkurdistan (Bakur) in der Türkei gebracht werden und an ihren Heimatorten beerdigt werden. Die türkische Regierung ließ eine Überführung der Leichname jedoch nicht zu.
Über zwei Tage lang steckte die Gruppe, in der sich auch Daştans Vater und Mitglieder des Journalistenvereins DFG befanden, am Kontrollpunkt Habur fest, weil Fahrzeugscanner defekt gewesen seien und Passkontrollen nicht funktioniert hätten. „Man hätte diese Passierstelle für die Überführung der Leichname nur für einen Moment öffnen müssen. Wir haben über Wochen auf eine entsprechende Zusage gewartet, die uns zu Beginn auch seitens des Innenministeriums in Aussicht gestellt wurde“, erklärte der DEM-Abgeordnete Kamuran Tanhan. Der Versuch, die sterblichen Überreste durch die Kurdistan-Region im Irak in die Türkei zu transportieren, gelang ebenfalls nicht, sodass die Journalisten in Qamişlo an der türkischen Grenze beerdigt werden sollten.
Cihan Bilgin ist die dritte kurdische Journalistin, die durch einen türkischen Drohnenangriff 2024 getötete wurde. „Wir verurteilen diesen Angriff aufs Schärfste und fordern eine sofortige, unabhängige Untersuchung, um festzustellen, ob diese Journalistinnen absichtlich getroffen wurden. Die gezielte Bekämpfung der Presse in einem Konfliktgebiet stellt ein Kriegsverbrechen dar. Die Türkei muss für die wachsende Zahl kurdischer Journalistinnen, die durch ihre Drohnenangriffe getötet und verletzt wurden, zur Verantwortung gezogen werden“, fordert Women Press Freedom.
Derweil wurden in der Türkei Proteste gegen die Ermordung Daştans und Bilgins unterdrückt. Sieben Journalist:innen, die in Istanbul gegen die Tötung ihrer beiden Kollegen protestiert haben, kamen unter „Terrorverdacht“ vorübergehend in Untersuchungshaft. Ein weiteres Terror-Verfahren läuft gegen die Rechtsanwaltskammer Istanbuls. Grund war die Forderung der Organisation nach einer Untersuchung des Mordesan den Journalisten mittels Drohnen.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Türkei am 23.Dezember 2024 aufgefordert, den Tod der kurdischen Journalist:innen Nazım Daştan und Cihan Bilgin aufzuklären. „Das ist ein ungeheuerlicher Verdacht, der von der türkischen Regierung aufgeklärt werden muss“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. „Wenn türkische Sicherheitskräfte Jagd auf Berichterstatter machen, gehören die Verantwortlichen vor Gericht.“
Auszüge aus dem Interview (siehe oben). Für eine Doktorarbeit über das transnationale Mediennetzwerk der kurdischen Freiheitsbewegung interviewte Kerem Schamberger den Journalisten Nazım Daştan am 24. März 2018 in Rojava:
„ (…) Seit zwei Jahren arbeitest du jetzt in Rojava. Über welche Dinge schreibst du am meisten?
Im Mittleren Osten hat sich ein Denken wie das des IS entwickelt. Es ist ein Angriff von gewissen Kräften gegen Araber:innen und Kurd:innen: Köpfe abschneiden, Vergewaltigungen, Entführungen. Mir geht es darum, diese Massaker und ihre Zeug:innen zu zeigen. Also die Folter von Frauen und Kindern, die Massaker und Völkermorde. Und dann das System, das gegen all das in Nordsyrien entwickelt wurde. Ein System, in dem Kurd:innen und Araber:innen eine Vorreiterrolle spielen. In diesem System können sich die Menschen selbst sehen. Das versuche ich hervorzuheben und zu zeigen. Also wie die Menschen gemeinsam zusammenleben können. Um dieses Zusammenleben auszulöschen, wurde der IS von internationalen Kräften geschaffen. Das will ich an die Oberfläche bringen. Was die Menschen hier erleben, wo der Syrien-Krieg seinen Ursprung hat. Welche Ziele internationale und regionale Mächte haben. Die dreckige Politik, die auf dem Rücken der Kurd:innen betrieben wird. Das will ich dechiffrieren. Es ist immer noch viel im Dunkeln und das will ich ans Licht bringen. Die Kurd:innen haben sich nun ein System gegeben, dass sie „Demokratische Autonomie“ nennen. Ich versuche insbesondere Nachrichten zu diesem neuen System zu machen. Also wie man im Mittleren Osten zusammenleben kann. Wir sind auch nach Rakka gefahren, das war vollkommen im Dunklen geblieben. Wir haben berichtet, was dort geschehen ist, was den Frauen angetan wurde, wie die Menschen gefoltert wurden. In Afrin, wie die Menschen dort von Flugzeugen bombardiert wurden, wie Frauen und Kinder ermordet wurden. Das haben wir fotografiert, aufgeschrieben und aufgenommen.
Wie hältst du das als Journalist aus, all diese Geschichten, diese Realitäten?
Du bist nicht der einzige, der das fragt. Derzeit fühlen wir nicht die Schwere des Erlebten. Das Leben ist aufgrund des Krieges sehr schnell, sehr bewegt. Deshalb spürt man das derzeit nicht. Man kann das nicht verarbeiten. Es wird aber die Zeit kommen, wo diese Schwere auf uns zurückkommen wird, auch psychologisch. Aber wir sind derzeit in solch einem Krieg, man kommt von einer Situation in die nächste. Es gibt Kräfte, die Tag und Nacht versuchen dich auszulöschen. Man schaut jeden Tag auf die Realitäten des Krieges, aber hat keine Luft zu atmen. Erst wenn wir diese haben, werden wir all das spüren. Und was dann kommt, weiß ich nicht…
Du bist während des Rakka-Feldzuges auch als Journalist verletzt worden. Magst du darüber erzählen?
Wir haben den Rakka-Feldzug von Anfang bis Ende begleitet. Über die Dörfer, über Tabqa bis ins Stadtzentrum von Rakka. Es ist eine Taktik des IS, Bomben explodieren zu lassen. Sie haben gesehen, dass wir Journalisten sind. Wir waren auf einer flachen Ebene und sie waren in der Stadt. Sie sind mit einem bombenbestückten Auto gekommen. Wir haben gesehen, dass das Auto auf uns zukommt. Aber es war eine freie Fläche, es gab keinen Ort, an den wir hätten fliehen können. Wir waren zu Fuß unterwegs. Als sie kamen, dachte ich: „Ok, das war´s, bis hier hin und nicht weiter“. Es ist genau zwischen uns gefahren und drei bis vier Meter von mir entfernt explodiert. Wir sind durch die Druckwelle weggeflogen. Ich bin auf den Boden gefallen und dachte „Ok, das war´s, vermutlich bin ich jetzt tot.“. Ich öffnete meine Augen und um mich herum war eine Staubwolke. Noch immer fielen Teile vom Himmel neben mir herab. Ich hatte da noch nicht bemerkt, dass ich verletzt war. Das erste was ich tat, war zu schauen, ob das Objektiv meiner Kamera noch ganz ist.
Und, ging sie noch?
Ja. Ich hatte aber den Deckel zur Abdeckung verloren. Ich sagte mir: „Okay, wenn es der Kamera gut geht, dann gibt es kein Problem.“ Als ich merkte, dass es immer noch Teile vom Himmel regnete, warf ich mich auf den Boden. Dort habe ich zuerst meine Füße bewegt. Als ich bemerkte, dass sie sich bewegen, dachte ich, ich bin nicht verletzt. Dann habe ich meine Hände leicht bewegt. Auch das ging. Ich dachte mir also „Mir geht es gut, mir ist nichts passiert“. Ich hatte da noch nicht gemerkt, dass Blut von mir herabtropft. Ich bin aufgestanden. Bei mir war noch ein weiterer Journalist, Mazlum. Ich fragte mich, wie es ihm ging und rief nach ihm. Aber wegen des Knalls der Explosion habe ich nicht wirklich etwas gehört.
Ist dein Trommelfell nicht geplatzt durch die Explosion?
Doch, insbesondere mein linkes Ohr hat Schaden genommen. Ich spüre es immer noch. Ich bin also aufgestanden, um Mazlum zu suchen. Ich habe nach ihm gerufen, konnte ihn aber nicht finden. Als sich der Staub legte, sah ich ihn am Boden liegen. Er sagte zu mir: „Ich bin verletzt, hilf mir beim Aufstehen.“ Währenddessen schickten die anderen bereits Fahrzeuge, um die Verletzten abzuholen. Hinter mir waren vier bis fünf Kämpfer gewesen, sie sind zerfetzt worden. Es gab auch viele Verletzte. Ich habe also Mazlum aufgehoben und in ein Auto geworfen. Dann merkte ich, dass warmes Wasser aus mir herausläuft. Ich habe gedacht, es wäre Wasser, aber es war Blut. Ich habe mit meiner Hand meinen Rücken berührt und die Splitter gespürt, die in mir steckten. Ich realisierte, dass ich verletzt war, dass mein rechtes Bein auch verletzt war. Daraufhin warfen sie mich auch in ein Auto. Danach kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern. Ich bin bewusstlos geworden. Als ich wieder aufwachte, war ich in Kobane. Sie haben uns mit Boten über den Euphrat gebracht, über Tabqa. Ich habe da eine kurze Zeit meine Augen aufgemacht und den Fluss gesehen. Als ich dann wieder meine Augen öffnete, war ich in Kobane im Krankenhaus. Ich wurde zwei Mal operiert, sie haben die Schrapnellsplitter entfernt. Aber es befinden sich immer noch einige Stücke in mir. Sie konnten sie nicht entfernen, weil sie in meinen Knochen stecken. Das ist eine risikoreiche Operation.
Wie viele Menschen sind damals gestorben?
An dem Tag sind acht Kämpfer gestorben. Mein Kollege Mazlum und ich hatten Glück, uns hat die Druckwelle gerettet. Wir wurden 20 bis 30 Meter weit weggeschleudert.
Wie viele Monate später hast du wieder begonnen zu arbeiten?
Drei Monate lag ich flach. Als ich wieder gehen konnte, bin ich sofort ins Stadtzentrum von Rakka gegangen und habe weitergearbeitet.
Wie kümmerst du dich derzeit um deine Sicherheit?
Es gibt hier ein Sicherheitssystem. Sie sichern auch die Presseeinrichtungen. Natürlich befinden wir uns hier inmitten eines Krieges. Es kann immer alles passieren. Man weiß nicht, was für Angriffe in welchem Moment kommen können. In den Kampfgebieten schützen dich die Kämpfer:innen direkt. Es gibt dort extra Einheiten, die für deinen Schutz sorgen. In Nordsyrien selbst ist die Sicherheitslage gut.
Wie lange hast du als Journalist in Afrin während des Krieges gearbeitet?
Ich war von Anfang an in Afrin. 58 Tage. Das war eine andere Art von Krieg. Ein Gebiet, das seit sieben Jahren von drei Seiten eingekesselt ist. Die internationalen Mächte haben sich geeinigt – Russland, die USA – und so konnte die Türkei den Angriff durchführen. Die ganze Welt kennt das demokratische System, das in Nordsyrien aufgebaut wurde. Afrin war der einzige Fleck in der Region, der in sieben Jahren keinen Krieg gesehen hatte. Es lebten dort Kurd:innen, Turkmen:innen, Araber:innen, Ezid:innen, Christ:innen, Alevit:innen. Afrin war die Blume der Region. Warum haben sie also angegriffen? Sie wollten dem System, das unter der Vorhut der Kurd:innen aufgebaut wurde, einen Schlag versetzen, es schwächen. Alle internationalen Mächte schwiegen dazu. Nicht nur die Staaten und ihre Regierungen, sondern auch die Medien. Die internationale Presse war nicht vor Ort. Niemand hat über Afrin geschrieben, niemand hat dort Aufnahmen gemacht. Niemand hat die in Afrin getöteten Kinder und Frauen dokumentiert. Die internationale Presse hat ihre Augen verschlossen, so wie auch die Staaten.
Was war in Afrin dein Ziel als kurdischer Journalist?
Die Menschen wurden ermordet, wir haben das gesehen, fotografiert und aufgenommen. Es ging darum, das Komplott gegen die dort lebenden Menschen an die Öffentlichkeit zu bringen. Das war unser grundlegendes Ziel. Es war nicht nur meins, sondern das aller Journalist:innen, die sich ein Herz fassten und an der Seite des Volkes und der Gesellschaft waren. Es gab drei, vier solche Journalist:innen. Wie erfolgreich wir dabei waren, weiß ich nicht. Wir versuchten, die Stimme der Menschen zu sein, die dort Schmerz und Massaker erleben. Ich versuchte, eine Stimme gegen den Völkermord zu sein. In Afrin werden derzeit die Familien von Kämpfern der Al-Nusra, von Ahrar al-Sham und dem IS angesiedelt. Die Demografie wird verändert. Man trägt als Journalist die Verantwortung, über solche Dinge zu berichten. Deswegen sind wir dorthin gegangen. Wir haben versucht, so gut es geht ihre Stimme zu sein. Wir sind dort zu den Zungen und Augen der Menschen geworden.
Die kurdische Presse wird, wie die Kurd:innen selbst, unterdrückt. Aber wir kommen aus einer Tradition, die an der Seite der Bevölkerung und der Gesellschaft steht. Wir sind die Stimme und der Stift dieses Geistes. Das werden wir weitermachen, egal wie sehr sie sich gegen die kurdische Presse richten mögen. Die Tradition der „Freien Presse“ wird weitergehen. Die Saat dafür wurde gesät. Was immer sie auch tun, wir werden nicht ausgelöscht werden. Der Stift wird immer in der Hand gehalten werden. Wir werden diesen Weg weitergehen. Und zwar nicht nur den der Kurd:innen, sondern aller im Mittleren Osten unterdrückter Völker. Wir werden weiterhin ihre Stimme sein.“
Das ganze Interview kann man nachlesen auf https://anfdeutsch.com/pressefreiheit/was-immer-sie-auch-tun-wir-werden-nicht-ausgeloscht-werden-44718
Stand der Recherche Februar 2025
Quelle: anfdeutsch.com, DJV
Künstlerin: Susanne Köhler
Text. Susanne Köhler
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