Sergey Tsyhipa
* 1960 Ukraine, seit 2022 in russischer Haft
Der ukrainische Journalist, Schriftsteller und Politologe Sergey Tsyhipa wurde am 12. März 2022 von der russischen Besatzung im Süden der Ukraine festgenommen. Laut der Menschenrechtsgruppe „Crimean Human Rights Group“ war Sergiy Tsyhipa wohl im Dorf Tawrijsk in der ukrainischen Region Cherson. aufgebrochen, um seiner Schwiegermutter Medizin zu bringen, als er in der Nähe seiner Heimatstadt Nowa Kachowka vom russichen Militär entführt wurde. Der 63-jährige war unter anderem Leiter der NGO „Kakhovsky Bridge Head Sergei Tsygipu“ und setzte sich für Bürgerrechte ein.
Nach seiner Verhaftung blieb der Aufenthaltsort des Journalisten lange Zeit unbekannt. „Crimean Human Rights Group“ konnte erst im Dezember 2022 ermitteln, dass Sergiy Tsyhipa in einem Hochsicherheitstrakt in der Stadt Simferopol auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim festgehalten wurde. Währenddessen hatte das „oberste Gericht“ der Krim den Menschenrechtskämpfer der „Spionage“ beschuldigt und laut dem Strafgesetzbuch Artikel 276 der Russischen Föderation zu 13 Jahren Haft verurteilt. Diese Information teilten ukrainische Menschenrechtskämper am 13. Februar 2024 mit. Sergey Tsyhipa jedoch wies jede Anschuldigung zurück.
Laut der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) befand der Journalist sich am 21. Februar 2024 wohl in Simferopol im Untersuchungsgefängnis Nr. 2, wo er gefoltert und misshandelt wurde.
Sein gesundheitlicher Zustand ist stark gefährdet, denn Sergiy leidet sowohl an Herzinsuffizienz als auch an Prostatitis. Die Inhaftierung führte wohl zu mehreren chronischen Krankheiten. Sein gesundheitlicher Zustand verschlechtert sich von Tag zu Tag.
Am 8. April 2024 wurde die Frau des Journalisten, Olena Tsyhipa informiert, dass er von Simferopol in eine russische Strafkolonie verlegt worden sei, vermutlich in die Strafkolonie Nr. 3 in Skopin in der Region Rjasan der Russischen Föderation verlegt worden war. Olena Tsyhipa teilte der ukrainischen Menschenrechtsgruppe ZMINA am 11. Juli 2024 mit, dass der russische Gefängnisarzt ihr sogar verboten hatte, ihrem Ehemann Medikamente zu schicken. Die Hintergründe dieses Verbotes sind jedoch unklar, berichtet die „International Press Institute (IPI)“. Des Weiteren berichtete seine Frau, dass die russischen Behörden versuchten, Sergiy Tsyhipa zur Annahme der russischen Staatsbürgerschaft zu zwingen. (Stand: Juli 2024)
Quellen: ipi.media, IGFM, Crimean Human Rights Group, ZMINA
Text: Stella Hiestermann
Künstlerin: Susanne Köhler
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