Steven Andrés Fajardo, *1985 Kolumbien, ermordet 2024 in Kolumbien

Steven andres fajardo war ein Journalist aus Kolumbien. Er wurde 2024 ermordet.

Steven Andrés Fajardo, *1985 Kolumbien, ermordet 2024 in Kolumbien

Der kolumbianische Journalist Steven Andrés Fajardo war Leiter und Moderator der Radiostation TRIUNFADORA STEREO im Regierungsbezirk Puerto Triunfo.

In den Nachmittagsstunden des 21. Novembers 2024 war der 39-Jährige in der Stadt Doradal unterwegs, um sein Motorrad zu reparieren. Da wurde aus kurzer Distanz auf ihn geschossen. Er war sofort tot. Fajardo hinterlässt eine Partnerin und einen 13 Jahre alten Sohn.

Wegen seines gesellschaftlichen Engagements und seines Charismas wurde Steven Andrés sehr geschätzt. Sein Vater, José Vicente Fajardo, hatte seinerzeit den Sender LA TRIUNFADORA gegründet.

Steven Andres Fajardo war bereits 2018, sechs Jahre vor seinem gewaltsamen Tod, Ziel eines Mordversuchs geworden. Es wird vermutet, dass die Ermordung des Moderators im November 2024 im Zusammenhang mit seiner journalistischen Arbeit steht, die ihn natürlich auch mit brisanten gesellschaftlichen und politischen Themen konfrontierte.

Nach Jaime Alonso Vásquez Giraldo und Jorge Méndez Pardo ist  Steven Andres Fajardo der dritte Journalist, der im Jahr 2024 in Kolumbien umgebracht wurde.

Internationale Organisationen wie die UNESCO versuchen, auf die kolumbianische Regierung Druck ausüben. Sie fordern Gerechtigkeit für Fajardo und alle weiteren getöteten Medienschaffenden in diesem Land und verlangen, den Schutz der Pressefreiheit zu stärken.

Audrey Azoulay, die Generaldirektorin der UNESCO, macht deutlich, dass der Schutz von Lokalreporter:innen für Kommunen essenziell ist, um wichtige kulturelle oder auch politische Informationen zu erhalten. Sie fordert die kolumbianische Regierung unter dem linksgerichteten Präsidenten Gustavo Pedro zu schnellen und gründlichen Ermittlungen im Falle Fajardo auf, um die Täter vor Gericht zu stellen und den Mord aufzuklären.

Auch die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ fordert umfassende Ermittlungen. Der Vorfall mache die bestehende Bedrohung für Journalist*innen in Kolumbien deutlich.

Der Mord an Fajardo hebt einmal mehr die Risiken hervor, denen für die Presse arbeitende Personen in Kolumbien ausgesetzt sind. Einerseits machen sie sich, wenn sie die Machenschaften von Politikern oder  staatlichen Sicherheitskräften aufdecken, leicht Feinde und setzen sich dadurch dem Risiko aus, Opfer von Gewalt zu werden. Andererseits schüchtern bewaffnete Gruppen wie die ELN-Guerilla (Nationale Befreiungsarmee) sowie Abtrünnige der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia / „Volksarmee“) vor allem lokale Medienschaffende ein. Sie versuchen, Berichte über bewaffnete Konflikte, Drogenkartelle oder Menschenrechtsverletzungen zu unterdrücken. Die Rolle der kolumbianischen Regierung und ihrer Sicherheitskräfte ist zu hinterfragen, da von ihnen unzureichende Maßnahmen zum Schutz der Pressefreiheit und zur Verhinderung von Gewalt gegen Journalist:innen ergriffen werden.

 

In Kolumbien, das jahrzehntelang von bewaffneten Konflikten und Drogenkartellen geprägt war, sind Berichterstattende auch aktuell immer noch das Ziel von Bedrohung, Gewalt und Mord.

Quellen: latamjournalismreview.org, rsf.org, unesco.org, Wikipedia.de, www.friedensbildung-bw.de, www.elcolombiano.com

Künstlerin: Iris Westermann