Anas Alkharboutli, *1992 in Syrien, getötet 2024 in Syrien
Anas Alkharboutli studierte in Damaskus Ingenieurwissenschaften. Er begann 2015 mit seiner Arbeit als Fotojournalist. Er machte sich mit seinen Bild- und Videoaufnahmen aus dem syrischen Bürgerkrieg schnell einen Namen. Seit 2017 hat er für die DEUTSCHE PRESSE-AGENTUR (dpa) gearbeitet.
Am Morgen des 4. Dezember 2024 wurde Anas Alkharboutli bei einem Luftangriff in der Nähe der Stadt Hama getötet. Dieser Angriff wurde mutmaßlich von der syrisch-russischen Militärallianz ausgeführt, um den Sturz von Präsident Assad aufzuhalten.
In einem Nachruf formulierte die dpa, dass der 32-Jährige in einer „einzigartigen Bildsprache“ vor allem aus dem syrischen Bürgerkrieg berichtet habe. Seine Fotos seien gerade in den vergangenen Tagen weltweit zu sehen gewesen, da er über den Krieg und den Vorstoß der Rebellenallianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) berichtet habe. Mit seiner Arbeit sei es ihm gelungen, die komplexen Geschichten des vom Bürgerkrieg zerrütteten Landes in berührenden Bildern festzuhalten.
Anas Alkharboutli habe kurz vor seinem Tod über den Vorstoß der Rebellenallianz Richtung Aleppo berichtet. In der Stadt Morek, 28 Kilometer von Hama entfernt, habe er mit Kollegen gewartet. Dann, so die dpa, bombardierten mutmaßlich syrische Kampfflugzeuge zweimal die Position der Journalisten. Diese hätten sich zu Boden geworfen.Anas Alkharboutli sei an beiden Beinen verletzt worden. Seine Kollegen hätten ihn sterben sehen. Noch am selben Tag wurde er in Idlib beigesetzt.
Die Nachricht trifft die Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Presse-Agentur weltweit hart.
„Wir alle bei dpa stehen unter Schock und sind unendlich traurig über den Tod von Anas Alkharboutli“, sagte der dpa-Chefredakteur Sven Gösmann. „Sein journalistisches Vermächtnis ist uns Verpflichtung. Mit seinen Bildern hat er nicht nur die Gräuel des Krieges dokumentiert, er hat stets für die Wahrheit gearbeitet. Anas bleibt ein Vorbild für unsere Arbeit.“
Seine Bilder aus dem syrischen Bürgerkrieg sind international anerkannt und gewürdigt. 2020 erhielt Alkharboutli die Young Reporter Trophy des renommierten französischen Prix Bayeux für Kriegsberichterstattung. Bei den „Sony World Photography Awards“ gewann er 2021 die Kategorie Sport mit einer Bildserie über Kinder beim Karatetraining.
Quellen: www.faz.de, www.presseportal.de, www.dpa.com, www.stern.de
Stand der Recherche: Dezember 2024
Text: Gerhard Keller
Künstlerin: Susanne Köhler
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