Víctor Alfonso Culebro Morales, * 1985 Mexiko, ermordet 2024

Viktor alfonso culebro morales war ein Journalist in Mexiko. Er wurde 2024 ermordet.

Víctor Alfonso Culebro Morales, * 1985 Mexiko, ermordet 2024

Wurde der Journalist ermordet, weil er darüber schrieb, daß Polizei und Militär gegen die Gewalt der Drogenkartelle nicht ankommen?

Víctor Culebro Morales war Gründer und Herausgeber des auf Facebook basierenden Nachrichtenportals REALIDADES (Realitäten) aus Chiapas, einem südlichen Bundesstaat von Mexiko. Seine Themen waren Lokalpolitik, kulturelle Ereignisse und die Sicherheitslage vor Ort.

Sein Vater war der ehemalige Regierungssekretärs Mario Carlos Culebro Velasco (2018), der kürzlich Kampagnenkoordinator der „Partido Verde Ecologista de México“ (Grüne Ökologische Partei Mexikos) in Tapachula war.

In einem letzten Bericht vom 26. Juni 2024 auf REALIDADES schrieb Victor Alfonso Morales, dass die Entsendung von Tausenden von Soldaten und Polizisten nach Chiapas die Gewalt im Zusammenhang mit Revierkämpfen zwischen kriminellen Banden nicht eingedämmt habe. Mit präzisen Zahlen unterlegt, schreibt er in dem Artikel über die Situation in seinem Bundesstaat weiter:

„Trotz dieser Zahlen behaupten Sicherheitsexperten, dass die organisierte Kriminalität nicht nachlässt und trotz der Militarisierung des Bundesstaates Chiapas weiterhin nach Wegen sucht, sich zu behaupten. Sie weisen darauf hin, dass die Streitkräfte die Zusammenstöße zwischen rivalisierenden Gruppen nicht eindämmen konnten, da in den letzten Monaten Angriffe auf ganze Familien dokumentiert wurden, die trotz der Präsenz der Nationalgarde, der Armee und der Marine weitere Menschenleben forderten. Aufgrund seiner geografischen Lage ist Chiapas Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Kartellen, die die Kontrolle über das Gebiet an sich reißen wollen, insbesondere über die Gemeinden, die als Routen für den Handel mit Drogen, Waffen und Migranten dienen. Es sei darauf hingewiesen, dass Chiapas laut Präsident Andrés Manuel López Obrador bei den Mordraten landesweit an letzter Stelle steht und auf nationaler Ebene Platz 23 einnimmt. Beim Drogenhandel liegen wir auf Platz 22.“

Einen Tag später wurde er als vermisst gemeldet.

Am darauf folgenden Tage, am 28. Juni 2024  wurde die Leiche des 39-jährigen Journalisten am Rande einer Autobahn zwischen den Gemeinden Arriaga und Jiquipilas auf der Höhe von Kilometer 28 in der Gemeinde Jiquipilas, im südlichen Bundesstaat Chiapas gefunden. Unterschiedlichen Berichten zufolge wären seine Hände gefesselt, sein Gesicht mit Klebeband umwickelt. Er sei geschlagen, gefoltert und erschossen worden.

Familienmitglieder behaupteten, er habe Drohungen erhalten. Die zuständigen Behörden liessen durchblicken, dass ihnen keine Drohungen gegen den Journalisten bekannt gewesen seien, weshalb er auch von keinem Schutzprogramm für Journalisten betreut worden war. Der Mord an dem Journalisten wurde bisher (Stand Juni 2025) wie so viele Morde an Journalist:innen in Mexiko nicht aufgeklärt.

Quellen: prensaygente.com, CPJ, Ifex.org

Text: Susanne Köhler

Künstlerin: Haya Shacher