Nasiha Said, Bahrain, 2011 nach Folter aus der Haft freigelassen

Nasiha Said gehört als ehemalige Korrespondentin des Fernsehsenders FRANCE 24 und des Radiosenders RADIO MONTE CARLO DUALIJA zu den vielen Opfern des brutalen Vorgehens gegen Regimekritiker und Journalisten, mit dem Bahrains Regierung auf eine im Frühjahr 2011 begonnene Welle von Protesten reagiert hat. Saids Folterung wurde der erste Fall, der vor ein bahrainisches Gericht kam.

Während eines Verhörs auf einem Polizeirevier in Rifaa zu ihrer Teilnahme an den demokratischen Protesten wurde sie mehrere Stunden lang brutal geschlagen, gefoltert und gedemütigt.

Nach 11 Stunden wurde sie freigelassen, nachdem man sie zur Unterzeichnung von Dokumenten gezwungen hatte, die sie nicht einmal lesen durfte.

Frau Said konnte die 5 Polizisten identifizieren, die sie misshandelt hatten, und legte sofort Beschwerde beim Innenministerium ein. Dieses versprach, den Fall zu untersuchen. Da nichts geschah, klagte Said im Januar 2012 mithilfe der Media Legal Defence Initiative gegen die 5 Polizisten.

Im Monat darauf begann ein Prozess, indem nur einer der fünf mutmaßlichen Täter beschuldigt war. Das Verfahren verlief schleppend, wurde immer wieder vertagt und wies viele Unregelmäßigkeiten auf.  2012 endete es mit einem Freispruch, der im Berufungsverfahren 2013 bestätigt wurde. 2014 wurden Said und ihr Anwalt selbst beim Staatsanwalt vorgeladen.

Als die Journalistin die Polizisten identifizieren sollte, die sie geschlagen und gefoltert hatten, erkannte sie nur eine der drei Personen, die zur Gegenüberstellung angeboten wurden.

Seitdem wartet sie darauf, dass die Justiz ernsthaft gegen die fünf Polizisten ermittelt.

Künstlerin: Hedda Hansen