Hodan Nalayeh * 1976 Somalia, ermordet 2019 Somalia

 

Hodan Nalayeh, *1976 Somalia – ermordet 2019 Somalia

Hodan Nalayeh und ihr Ehemann Farid Juma Suleiman wurden am 12. Juli 2019 bei einem Terroranschlag im Hotel Asasey in Kismayo, etwa 500 Kilometer südlich von Mogadischu, Somalia, getötet. Mit ihnen starben weitere 24 Menschen, als Selbstmordattentäter ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug außerhalb des Hotels gezündet und dann mehrere bewaffnete Männer das Asasey Hotel stürmten und um sich schossen. 

Die 43-jährige zweifache Mutter war hochschwanger, als sie starb. 

Die dschihadistische radikale Gruppe Al-Shabaab aus Südsomalia bezichtigten sich selbst der Morde.

 Nalayeh war infolge des Krieges Kanadierin: Sie floh mit ihrer Familie und ließ sich in den 1990er Jahren in Ontario nieder. Sie studierte an der University of Windsor, wo sie einen Bachelor of Arts in Kommunikation erhielt. Darüber hinaus erwarb sie ein Postgraduierten-Zertifikat in Rundfunkjournalismus.

Sie gründete Integration TV, einen YouTube-Kanal, der positive Geschichten über Somalia und die Diaspora zeigt. Sie setzte sich leidenschaftlich für ihr Land ein und erzählte inspirierende Geschichten jenseits der üblichen Vorstellungen von Terror und Hunger. 

Hodan Nalayeh war Präsidentin der Agentur für kulturelle Integration, eines Full-Service-Medienunternehmens, das auf die Entwicklung, Produktion, Vermarktung und Verbreitung multikultureller Programme spezialisiert ist. 

Neben der Medienproduktion und -beratung engagierte sie sich für die somalische Gemeinschaft. Sie gründete das Somali Refugee Awareness Project und arbeitete eng mit einer Reihe von gemeinnützigen Organisationen zusammen. 

 „Was für ein Segen, nach über 30 Jahren wieder zu Hause in Somalia zu sein“, schrieb Hodan Nalayeh am 1. Mai dieses Jahres auf Instagram. Acht Wochen später war sie tot.

Nalayehs Tod hat zu einer Vielzahl von Trauerbekundungen in den sozialen Medien geführt, wobei viele ihren Schock und ihren Unglauben über ihren Tod teilten. 

Durch ihre Zusammenarbeit mit Integration TV inspirierte Nalayeh eine Generation junger Somalier, die ihr Land bisher nur durch die Linse des Krieges gesehen hatten.

Der Autor und Gelehrte Khaled Beydoun schrieb: „Es ist verheerend, die Nachricht zu hören, dass Hodan Nalayeh zu den Opfern des Terroranschlags in Südsomalia gehört. Sie wurde von so vielen geliebt, und ihre Arbeit war so eindrucksvoll. Ruhe in Frieden.

Nayalehs Familie sagte in einer Erklärung, dass ihre Tochter „ihr Leben damit verbracht habe, dem somalischen Volk zu dienen und über positive und erhebende Geschichten zu berichten… Sie starb, weil sie der somalischen Gemeinschaft überall diente und das tat, was sie am meisten liebte. Sie brachte den Somaliern Inspiration und Hoffnung durch Geschichten erzählen. Sie wird sehr vermisst werden.“

Quellen: https://newint.org, https://edition.cnn.com, https://newint.org

Künstlerin: Susanne Köhler