Leonardo Sakamoto, * 1977 Brasilien, bedroht seit 2015

Leonardo Sakamoto, * 1977 Brasilien, bedroht seit 2015

Leonardo Sakamoto

* 1977 Brasilien, bedroht seit 2015

Als Journalist und promovierter Politikwissenschaftler nutzt Leonardo Sakamoto die Chance, gegen Sklaven- und Zwangsarbeit anzukämpfen. Er stammt aus São Paulo und ist seit 2013 Koordinator der NGO „Repórter Brasil“, Mitglied der „Nationalen Kommission für die Abschaffung von Sklavenarbeit“ und Dozent für Journalistik an der Pontifícia Universidade Católica de São Paulo.

Anfangs berichtete er über bewaffnete Konflikte und Missachtung der Menschenrechte in Osttimor (1998), Angola (1999) und Pakistan (2007) und schilderte soziale Probleme in landesweiten Berichten.  Er war Berater des Fonds der Vereinten Nationen für zeitgenössische Formen der Sklaverei in Genf. 2015 und 2016 war er Gastwissenschaftler in der Abteilung für Politikwissenschaft an der New School for Social Research in New York.

In seiner täglichen Kolumne schreibt er auf dem brasilianischen Internetportal UOL über Politik und Menschenrechte und ist auch in sozialen Medien aktiv.

Aufgrund seiner Arbeit als Journalist und als Aktivist im Kampf gegen Sklaven- und Zwangsarbeit wurde Leonardo Sakamoto Opfer von Aggressionen und erhielt Morddrohungen. Daraufhin forderte das Bundesministerium 2016 eine Untersuchung dieser Einschüchterungsversuche gegen seine Arbeit. Für seine tägliche Berichterstattung über Menschenrechtsverletzungen, Drohungen und Übergriffe, denen er infolge seiner Arbeit ausgesetzt war, wurde er  2016 für den „Preis für Pressefreiheit“ von Reporter ohne Grenzen nominiert. Weil er  dennoch tagtäglich über Menschenrechtsverletzungen berichtete.

2017 erhielt der mutige Journalist den „Hero Acting to End Modern Slavery Award“ des US-Außenministeriums für seinen Kampf gegen die moderne Sklaverei. 

2018 erlebte er eine neue Welle virtueller Angriffe. Es waren Fake News über ihn in sozialen Netzwerken aufgetaucht.  Es wurde darin behauptet, dass er  eine Agentur besäße, die mit Unternehmen sozialer Netzwerke zusammenarbeiten. Ziel sei es, Personen und Gruppen zu zensieren. Daraufhin wurde der Journalist erneut mit dem Tode bedroht.

Die brasilianische Bundesanwaltschaft forderte eine neue Untersuchung des Falls.

Dokumentarfilme mit Leonardo Sakamoto: 

„Limpam com fogo“ („Sie säubern mit Feuer“, 2016) „Dokumentarfilm über die Brandepidemie in den Favelas der Stadt Sao Paulo und ihre Beziehung zur Immobilienspekulation. Enthält Zeugenaussagen des ehemaligen Bürgermeisters Fernando Haddad, des Journalisten Leonardo Sakamoto und von Stadtplanern wie Nabil Bonduki, Ermínia Maricato und Ana Paula Bruno. Hinzu kommen überzeugende Aussagen von Opfern der Brände sowie von anderen Behörden, etwa von Stadträten, die die umstrittene parlamentarische Untersuchungskommission zu den Bränden im Jahr 2012 gebildet haben, und vom Zivilschutz.“

„Jaci, Seven Sins of an Amazonian Work“ (2015) “Im Jahr 2011 stoppte ein Arbeiteraufstand die größten Bauarbeiten in Brasilien. Vier Jahre lang sammelte dieser Dokumentarfilm Geschichten über Wut, Einsamkeit, Druck, Angst und gebrochene Herzen in einer kleinen Stadt im Amazonasgebiet, die sich seit dem Bau eines riesigen Wasserkraftwerks in der Nähe radikal verändert hat.“

Quelle: Wikipedia, www.imdb.com

Künstlerin: Anne Weiher

Künstlerin: Anne Weiher