Renante „Rey“ Cortes, *Philippinen, ermordet Philippinen 2021

Das Bild zeigt ein Portrait von Renante "Rey" Cortes, ein Journalist von den Philippinen, der 2021 ermordet wurde.

Renante „Rey“ Cortes, *Philippinen, ermordet Philippinen 2021

Cebu City, Millionenstadt im Herzen des Inselstaates Philippinen –  21. Juni  2021: Zwei nicht identifizierte Personen suchen das Büro des  Radiosenders DY-RB auf und erkundigten sich nach den Terminen eines ihrer Radiojournalisten und verschwanden wieder.

Am darauffolgenden Tag, dem 22. Juli 2021 gegen 9 Uhr morgens stand der philippinische Radiojournalist  Renante „Rey“ Cortes vor seinem Radiosender DY-RB in Cebu City. Gerade hatte er seine tägliche politische Nachrichtensendung moderiert, die ihn schon öfter in Konflikt mit Politikern gebracht hatte. Da griffen Unbekannte von einem Motorrad aus den Journalisten an und schossen auf ihn. Cortes erlitt Wunden an Brust und Arm und starb auf dem Weg ins Cebu City Medical Center.

Auf Cortes und seinen Kolleg Lito „Bing-bong“ Solon hatte es 2003 einen Mordanschlag gegeben. Unbekannte hatten auf sie geschossen, nachdem sie das Zollamt der Statt aufgesucht hatten und auf dem Weg zu ihrem Auto waren. Dabei war Cortes am Bein verwundet worden.

2006 waren die Beiden wegen angeblicher Erpressung festgenommen worden. Cortez und sein Kollege Solon waren beide Co-Moderatoren des Blockzeit-Radioprogramms „Enkwentro“, das über  DYLA and DYDD Bantay Radyo ausgestrahlt wurden. Sie waren in einem Restaurant in einem Einkaufszentrum verhaftet worden. Dort sollen sie angeblich Geld von einem Regierungsbeamten dafür erhalten haben, daß sie ihn nicht länger in Ihrer Sendung angreifen. Es ging um 20 000 Pesos.

Der betroffene Regierungsbeamte Elberto Emphasis hatte sich zuvor beim National Bureau of Investigation (NBI) über die angebliche „Erpressung“ der beiden beschwert, was die NBI-Agenten veranlasste, die Verhaftung vorzunehmen.

Die beiden Journalisten hingegen bestritten, Geld von Emphasis gefordert und angenommen zu haben, und beschuldigten den Regierungsbeamten stattdessen, ihnen eine Falle gestellt zu haben. Ziel sei gewesen, bestimmte Personen im Zollamt zu schützen, über die die Journalisten berichtet hatten. Emphasis würde einen bestimmten Schmuggler schützen wollen, der gegen einen bestimmten Zollbeamten vorgehen würde. Sie sagten, es sei Emphasis gewesen, der sie gebeten habe, sich mit ihm im Restaurant des Einkaufszentrums zu treffen, damit Emphasis seine Seite der Kontroverse darlegen könne. Bevor das Treffen jedoch beendet werden konnte, soll Emphasis ihnen das Geld übergeben haben.

Die NBI-Agenten waren sich sicher, dass Solon das Geld von Emphasis erhalten hatte, den Umschlag betrachtete und ihn in seine Tasche steckte. Als sich die NBI-Agenten näherten und die Verhaftung ankündigten, zog Solon den Umschlag aus seiner Tasche und warf ihn auf den Boden.

Über den Ausgang des Gerichtsverfahren konnten wir nichts herausfinden,

Der Polizeimajor von Cebu City sagte, die Ermittler untersuchten Cortes‘ Arbeit als Journalist und frühere persönliche Konflikte als mögliche Motive für die Tötung, berichtete der Nachrichtensender Rappler.

Die Philippinen stehen auf dem jüngsten Straflosigkeitsindex des CPJ an siebter Stelle, einer Rangliste der Länder weltweit, in denen Journalisten ermordet werden und ihre Mörder frei herumlaufen.

Quelle: Rappler, CPJ, www.philstar.com

 

Künstlerin: Susanne Köhler