Rex Cornelio Pepino, * 1972 Philippinen, ermordet 2020

Rex Cornelio Pepino, * 1972 Philippinen, ermordet 2020 Philippinen

Rex Cornelio Pepino war Radioreporter beim privaten Sender ENERGY 93.7 FM in der Touristen- und Universitätsstadt Dumaguete, der „Stadt der Gelassenen“ im Zentrum der Philippinen. 

Er berichtete über Probleme vor Ort wie zum Beispiel dem  illegalen Bergbau, Bestechlichkeit und Korruption in öffentlichen Ämtern und andere Formen miserabler Regierungsführung.

Am 5. Mai 2020 fahren der 48-jährige Cornelio Pepino und seine Frau auf einem Motorrad auf der North Road in Barangaya Daro nach Hause. Zwei Unbekannte nähern sich ebenfalls auf einem Motorrad und schießen. Pepino wird getroffen und stirbt auf dem Weg ins Krankenhaus. Das Attentat ereignete sich nur zwei Tage nach dem Welttag der Pressefreiheit und am 5. Tag einer Corona-Pandemie-Quarantäne der Gemeinde. Innerhalb von zwei Jahren wurden allein in Dumaguete City somit allein 3 Radiojournalisten ermordet.

Herr Pepino ist der 16. Journalist, der seit 2016, seitdem Rodrigo Duterte Präsident der Philippinen ist, getötet wurde. „Bereits zu Amtsantritt machte Duterte kein Geheimnis daraus, was er von kritischem Journalismus hält: „Nur weil du ein Journalist bist, bleibst du nicht von Ermordungen verschont. Meinungsfreiheit kann dir nicht helfen.“warnte er. Zwei Tage nach dem Tod Pepinos erhält einer seiner Kollegen, der neben dem Radio auch bei CNN Philippines arbeitet, Todesdrohungen. Die Philippinen zählen zu den gefährlichsten Ländern für Journalist*innen. Auf dem Index der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ liegt der Inselstaat auf Platz 136 von 180.Ebenfalls am 5. Mai passiert das Undenkbare: Der größte Fernsehsender des Landes, ABS-CBN, muss schließen. Zuletzt geschah dies im September 1972, nachdem der damalige Diktator Ferdinand Marcos das Kriegsrecht über das ganze Land verhängt hatte. Duterte schaffte es auch ohne Kriegsrecht sich kritischer Berichterstattung zu entledigen, indem er dafür sorgte, dass die Lizenz des Fernsehsenders nicht verlängert wurde.

Die Liste an Einschränkungen der Pressefreiheit ist schier unerschöpflich: Beginnend bei Drohungen, Einschüchterungen und Gerichtsprozessen, wie jener gegen die Journalistin Maria Ressa, Chefredakteurin der investigativen Plattform RAPPLER.

In diesem Klima der Angst veröffentlichen Organisationen unermüdlich Verstöße gegen die Pressefreiheit, u.a. die Journalistengewerkschaft „National Union of Journalists in the Philippines“ (NUJP) und das „Center for Media Freedom and Responsibility“ (CMFR). Gegründet wurde das CMFR von Melinda Quintos de Jesus, die auch Geschäftsführerin der Organisation ist. Das CMFR dokumentiert Fälle von Menschenrechtsverletzungen im Bereich der Pressefreiheit, führt Programme zur Förderung von kritischem Journalismus durch und arbeitet international u.a. mit „Reporter ohne Grenzen“ zusammen.“, schreibt die Journalistin Marina Wetzlmaier.

Quelle: rappler.com, CPJ, https://wetzlmaier.wordpress.com/2020/06/15/philippinen-wo-meinungsfreiheit-nicht-vor-mord-schuetzt

Stand Mai / Dezember 2020

Künstlerin: Helga Grost