Arshad Sharif,  *1973 in Pakistan, getötet 2022 in Kenia

Arshad Sharif war ein Journalist aus Pakistan. Er wurde 2022 in Kenia getötet.

Arshad Sharif,  *1973 in Pakistan, getötet 2022 in Kenia

Arshad Sharif stammt aus Karachi. 1993 begann er als Student seine journalistische Karriere als Freelancer. Er absolvierte den „Master of Science in Public Administration“ an der Universität in Islamabad. Sharif war ein bekannter pakistanischer investigativer Journalist. Er galt als prominenter Kritiker des mächtigen pakistanischen Militärapparats und kritisierte auch die aktuelle Regierung seines Heimatlandes. Er galt als Unterstützer des abgewählten USA-kritischen Premierministers Imran Khan.

Sharif hatte jahrelang als Moderator einer Nachrichtensendung zur Hauptsendezeit für ARY NEWS gearbeitet. Dieser Sender wurde 2022 wegen angeblicher „hasserfüllter“ Inhalte kurzzeitig vom Netz genommen.  

Arshad Shrif war unter anderem wegen eines Interviews mit dem PTI-Führer Shahbaz Gill der Volksverhetzung beschuldigt worden:

Gill hatte kontroverse Äußerungen gemacht und wurde im August 2022 „wegen Aufruhr„verhaftet: angeblich hätte er versucht, pakistanische Armeeoffiziere zur Meuterei anzustiften. Der Journalist Arshad Sharif erhielt Morddrohungen. Im August 2022 floh Sharif aus Pakistan, um einer Verhaftung zu entgehen, Er zog nach Großbritannien, nach Dubai und tauchte später in Kenia unter.

Am 23. Oktober 2022 geriet er in Kajiado nicht weit von Nairobi als Beifahrer in einem Auto in eine Straßensperre, angeblich weil ein gestohlenes Auto gesucht wurde. Das Fahrzeug hielt laut kenianischer Polizei nicht an, sondern beschleunigte. Der Wagen wurde beschossen , neun Kugeln trafen das Auto, Sharif wurde am Kopf getroffen und getötet. Die kenianische Polizei sprach von einer „Verwechslung“. Kritische Stimmen vermuten einen Komplott.

Arshad Sharif war verheiratet mit der Autorin und Journalistin Javeria Siddique. Die beiden haben fünf Kinder. Die Nachricht von der Ermordung Sharifs wurde in Pakistan und im Ausland mit Bestürzung aufgenommen. Der pakistanische Präsident Arif Alvi bezeichnete Sharifs Tod als „großen Verlust für den Journalismus und Pakistan“. Der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif bezeichnete die Ermordung als „schockierende Nachricht“. Sein Vorgänger Imran Khan schrieb, er sei „schockiert über die brutale Ermordung von Arshad Sharif, der den höchsten Preis dafür bezahlt hat, dass er die Wahrheit gesagt hat – sein Leben.“ Er ist überzeugt, Sharif sei wegen seiner journalistischen Arbeit ermordet worden.

Quellen: BBC.com, zeit.de, DER SPIEGEL, Wikipedia

Künstlerin: Susanne Köhler