Bakhtiyar Haddad, * 1976 Kurdistan/Irak, getötet Juni 2017 im Irak
Bakthiyar Haddad ist, wie viele Kurden und Iraker, ein Kind des Krieges.
Er wird in der Altstadt von Erbil geboren. Abdullah, sein inzwischen verstorbener Vater, leitet die kurdische Sprachabteilung der Salahaddin-Universität. Vor dem Regime von Saddam Hussein flieht die Familie nach Frankreich.
Bakhtiyar lernte Französisch und perfektionierte seine Sprachkenntnisse später am Französischen Institut für Sprachen in Erbil. Nach dem Sturz des irakischen Diktators ging er 2004 mit einem jungen französischen Fotografen nach Faloudja, der Bastion von al-Qaida.
Bakthiyar Haddad wird von den Amerikanern in Haft genommen, trägt das orangefarbene Outfit der Gefangenen und schafft es, aus der Haft zu entkommen. LE FIGARO, wie so viele andere Medien, nutzte seine Dienste seit 2006. Ab 2008, nach der Eröffnung des ersten französischen Konsulats im irakischen Kurdistan durch Nicolas Sarkozy war er vier Jahre lang Fahrer, Übersetzer, Organisator und Begleiter des Generalkonsuls Dr. Frédéric Tissot, einer lebenden Legende in Kurdistan, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt.
Haddad arbeitet vorzugsweise mit französischen Fernsehsendern zusammen, begleitet aber auch Korrespondenten der Presse oder des Radios.
Bakthiyar nimmt Termine entgegen, dolmetscht, kennt die Straßen und Abkürzungen wie seine Hosentasche. Ohne ihn hätten die Reporter keinen Mund, keine Ohren, keinen Kompass.
Am Morgen des 19. Juni 2017 wird er durch die Explosion einer Doppelmine in Mossul getötet. Mit ihm sterben Stephan Villeneuve und Veronique Robert.
Ein Journalist von FRANCE 2, Arnaud Comte, lobte „seine Professionalität, seinen Mut und seine Lebensfreude“.
„Bakhtiyar trotzte dem Tod, weil er das Leben so sehr liebte. (…) Ich werde sein Lachen nie vergessen „, sagte Patricia Allemonière, TF1.
Quellen: lefigaro.fr, cpj.org, liberation.fr
Künstler: Achim Ripperger
Sie müssen angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.