Helmi Al-Faqaawi, getötet 2025 in Palästina / Gaza

Hilmi Al-Fayaaawi war ein Journalist aus Palästina / Gaza. Er wurde 2025 bei einem israelischen Luftangriff getötet

Helmi Al-Faqaawi, getötet 2025 in Palästina / Gaza

Helmi Al-Faqaawi arbeitete als Reporter für PALESTINE TODAY. Er wurde am 7. April 2025 durch einen israelischen Luftangriff getötet.

Mehrere Videos zeigen die Folgen dieses Luftangriffes auf ein von Journalisten genutztes Zelt im Eingangsbereich des Al-Nasser-Krankenhauses in Chan Yunis / Gaza. Umstehende versuchen, mit Wasser aus Plastikflaschen die meterhohen Flammen zu bändigen. Helmi Al-Faqaawi sowie ein weiterer Mann wurden getötet, insgesamt neun Medienschaffende verletzt.

Eine Quelle der TAZ (die tageszeitung) in Chan Yunis bestätigte, dass es sich bei dem bombardierten Zelt um ein von Journalisten genutztes improvisiertes Büro gehandelt habe. Mehrere freischaffende Reporter und Fotografen hätten neben dem Krankenhaus rund 30 Zelte aufgeschlagen und gemeinschaftlich Internetzugang und Strom für ihre Arbeit organisiert. Denn die Büros vieler Medien im Gazastreifen waren im Laufe des Krieges zerstört worden. Dem Angriff sei keine Warnung seitens des israelischen Militärs vorausgegangen.

Die israelische Armee bestätigte den Angriff und teilte mit, er habe Hassan Eslaiah gegolten, der bei dem Angriff verletzt wurde. Dieser habe „getarnt als Journalist“ für die Hamas gearbeitet. Er habe während des Hamas-Überfalls am 7. Oktober 2023 auf Israel „Plünderung, Brandstiftung und Mord dokumentiert und auf Social Media hochgeladen“, was die Pressestelle des Militärs als „Beteiligung an dem mörderischen Massaker“ wertet.Einen Beweis für eine Hamas-Mitgliedschaft Eslaiahs legte die Armee nicht vor. 

Die Fotos lösten eine Diskussion darüber aus, wie nahe Journalisten bei Massakern wie dem vom 7. Oktober 2023 an den Geschehnissen und den Tätern sein sollten. Die Agenturen AP und REUTERS wiesen Vorwürfe zurück, vorab von dem Angriff gewusst zu haben. Die ersten Bilder ihrer Dienste erschienen knapp eine Stunde nach dem Beginn des Überfalls. Die Arbeit mit Eslaiah stellte AP in der Folge dennoch ein.

Israelische Angriffe haben seit Oktober 2023 laut dem Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) mindestens 165 palästinensische Journalisten getötet. Das macht 2024 zum tödlichsten Jahr für Journalisten weltweit, seit die Organisation 1992 mit ihrer Zählung begann. Dem CPJ zufolge wurden 13 von ihnen gezielt ermordet, unter ihnen Hossam Shabat und Hamza Al-Dahdouh, der Sohn des Gaza-Bürochefs des katarischen Senders AL JAZEER. Das Recherchenetzwerk Bellingcat veröffentlichte Ende März zusammen mit Medien wie der ZEIT und dem STANDARD mehrere Fälle, in denen palästinensische Journalisten kurz nach der Aufnahme von Drohnenbildern getötet oder verletzt wurden. Die palästinensische Journalistengewerkschaft verurteilte den Angriff auf das Zelt neben dem Nasser-Krankenhaus als „Massaker“.

Quelle: taz.de, aljazeera.com, aa.com.tr

Text: Gerhard Keller

Stand der Recherche: Juni 2025

Künstler: Johannes Stahl