Moamen Aliwa, *Palästina / Gaza, 2025 von israelischer Armee in Palästina / Gaza gezielt getötet

Der palästinensische freiberuflich tätige Journalist Moamen Aliwa arbeitete als Kameraassistent und Logistikdienstleister für AL JAZEERA.

Moamen Aliwa wurde bei einem gezielten israelischen Angriff auf ein Zelt getötet, in dem Journalisten vor dem Haupttor des Al-Shifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt untergebracht waren. Bei dem Angriff kamen auch vier Mitarbeiter von AL JAZEERA ums Leben. Dadurch wurde das gesamte Team von AL JAZEERA in der Stadt ausgelöscht. Auch der freiberufliche Reporter Mohammad al-Khaldi starb bei dem Angriff.

„Um 23:22 Uhr am Sonntag den 10.August 2025 bombardierte eine israelische Drohne das Zelt von AL JAZEERA im Al-Shifa-Krankenhauskomplex im Westen von Gaza mit einer einzigen Rakete. Ich war etwa 40 Meter von ihnen entfernt, und sogar mich trafen Splitter“, berichtete die Augenzeugin und Journalistin Wadeaa Abu Al-Saud gegenüber dem Committee to Protect Journalists (CPJ).

Auf der Nachrichtenpattform X beschuldigte das israelische Militär Anas al-Sharif von AL JAZEERA, der ebenfalls getötet wurde, „Anführer einer Terrorzelle der Hamas“ zu sein, die „Raketenangriffe“ auf Israelis „vorangetrieben“ habe. Die anderen getöteten Journalisten wurden nicht erwähnt.

Das CPJ hält die (vom israelischen Militär, G. K.) in den sozialen Medien veröffentlichten Bilder, darunter ein „Telefonverzeichnis“ eines Hamas-Bataillons und ein „Verletzungsprotokoll der Hamas aus dem Jahr 2023“, für nicht glaubwürdig, da es sich eindeutig nicht um Originaldokumente handelt.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) verurteilte den israelischen Angriff. Selbst falls Anas al-Sharif ein Terrorist gewesen sein sollte, rechtfertige das nicht den Luftangriff auf ein Journalistenzelt, sagte DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster.

Die israelische Armee behauptet seit langem, dass viele der Journalist:innen, die sie in Gaza absichtlich getötet hat, Terroristen waren. Bis August 2025 erhielt das CPJ keine Antwort auf seine E-Mail an den Nordamerika-Medienbeauftragten der israelischen Armee, in der es um eine Stellungnahme zu den Morden und weitere Details zu den Terrorismusvorwürfen gebeten hatte.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas gilt als der tödlichste für Journalisten bisher. Das CPJ geht von mindestens 186 getöteten Reporterinnen und Reportern, die Organisation Reporter ohne Grenzen von mehr als 200 getöteten Journalisten im Gazastreifen aus.

Quellen: www.cpj.org, www.br.de

Text: Gerhard Keller, September 2025

Künstlerin: Maria von Stülpnagel